1. Mai-Nacht - Maitannli-Stellen

20. April 2022

INFORMATION AN DIE FULENBACHER BEVÖLKERUNG

„1. Mai-Nacht“ – „Maitannli-Stellen“

Schon bald ist es wieder soweit, die 1. Mai-Nacht steht vor der Tür. Auch in diesem Jahr wird an der langjährigen Tradition, den „heiratsfähigen“ und braven Mädchen im Dorf ein Maitannli zu stellen, festgehalten. Der Gemeinderat wurde rechtzeitig über die Veranstaltung vom bevorstehenden „1. Mai-Brauch“ informiert sowie um die Bewilligung für das Stellen des „1. Mai-Tannli“ angefragt.
Da nicht alle Einwohner mit dieser Tradition vertraut sind und z.T. Verunsicherung herrschte, listen wir Ihnen gerne einige Details zur Geschichte auf:

D’Gschicht vom Stäckli zieh u vom Maitannli (aus ländlichen Dorfchroniken)
Während der französischen Besetzung hatten die Dörfer Soldaten für die napoleonischen Truppen zu stellen. Da sich für diese ungeliebte Aufgabe kaum Freiwillige meldeten, wurden angeblich die neuen Soldaten jeweils mit „Stäckli zieh“ unter den ledigen jungen Männern ausgelost.
Der daraus abgeleitete Name „Stäcklibuebe“ behielt man auch bei den späteren Rekrutenaushebungen bei. Diese „Wehrpflichtigen“ stellen auch jeweils den Maibaum für die Mädchen Ihres Jahrgangs. Daraus entstand der Brauch des „Maitannli-Stellens“ in der Nacht auf den 1. Mai auf die Hausdächer der heiratsfähigen Dorfschönen, doch nur bei den „Braven“. Nach dem Löschen der Strassenbeleuchtung um 24 Uhr begann die harte Arbeit der 16- bis 25-jährigen „Maibuebe“ und dauerte bis in den Morgen. Inbegriffen war die von den Mädchen gespendete Stärkung.

Zum nächtlichen Treiben gehörte auch die „Dorf-Kosmetik“: Was im Dorf nicht niet- und nagelfest und gut versorgt an seinem Platz war, wurde entführt und auf dem Dorfplatz zur Schau gestellt….
Beim Abräumen der Tannli luden die Familien der Mädchen die Burschen zum Essen ein. Und nicht selten wurde da dann eine spätere Heirat besiegelt.

In Fulenbach wird kein „Verschleipfen“ stattfinden!

Um eine möglichst friedliche „1. Mainacht“ zu gewähren, hier einige mit den „Stäcklibuebe“ gemeinsam erarbeiteten Informationen:
- Uns sind Tradition und Brauchtum im Dorf wichtig.
- Dies wollen wir auch verstärkt den nachrückenden „Stäcklibuebe“ vermitteln.
- Wir stellen den Mädchen unseres Jahrgangs im Dorf ein Maitannli.
- Es wird NICHTS kaputt gemacht!
- Ganz ohne Lärm geht es nicht, bitte entschuldigen Sie!
- Der Postauto- sowie der Strassenverkehr werden nicht gestört!
- Helfen Sie bitte mit, einen alten schönen Brauch in unserem Dorf zu erhalten – danke!
- Der Gemeinderat ist mit dem, ihm vorliegenden, Konzept einverstanden und unterstützt dieses vollumfänglich.
- Auch diese „1. Mai-Feier“ soll ohne negative Vorkommnisse ablaufen und allen in bester Erinnerung bleiben.
- Der Gemeinderat dankt dem Jahrgang für die gute und kooperative Zusammenarbeit.
Der Jahrgang 2003 zelebriert das „1.Mai-Fest“ auf dem Areal des „alten Schulhauses“ und betreibt eine Festwirtschaft – lassen Sie sich überraschen und verwöhnen.
Geschätzte Einwohner unterstützen Sie bitte das Traditionsbewusstsein unserer Jugend und feiern Sie mit!

Wir wünschen Ihnen einen tollen und geselligen Anlass:

Der Gemeinderat und der Jahrgang 2003

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