Die Geschichte eines kleinen Dorfes im Aaregäu Einst und Heute

Der etwas träge fliessende Dorfbach, der "fule Bach", trug der Gemeinde Fulenbach ihren Namen ein. Über das Alter oder die Entstehung des Dorfes Fulenbach lässt sich jedoch nichts Bestimmtes sagen. Urkundlich wurde Fulenbach erstmals 1226 als "villa Vulenbah" erwähnt.

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1619 verlor Fulenbach 80 Jucharten Gemeindewald


Damals bestätigte der Bischof von Basel auf Bitten der Grafen Ludwig und Hermann von Froburg dem Kloster Schönthal dessen Besitzungen - unter anderem auch sechs Schupposen (rund 70 Jucharten) von Fulenbach. In dieselbe Zeit fiel die Gründung einer Pfarrkirche durch den Grafen von Froburg. Als Kirchenpatron wurde der Erzmärtyrer Stephan ausgewählt.


Städtchen Fridau
Die Herren von Froburg gelten überhaupt als Erbauer von Fulenbach. Im 13. Jahrhundert bauten sie eine Brücke über die Aare und wie üblich in der Nähe von Brücken, entwickelte sich auch hier bald einmal ein kleines Städtchen. Es trug den Namen "Fridau". Leider zerstörten die Gugler, ein wenig zimperliches englisches Söldnerheer, im Jahre 1376 das Städtchen Fridau mitsamt der Brücke. Zu dieser Zeit wurde übrigens mehrheitlich mit Holz gebaut, weil massive Steingebäude nur der Oberschicht zur Verfügung standen. Dementsprechend wenige Spuren sind vom Städtchen Fridau heute noch zu finden. Nichts desto trotz sind Überreste des Wassergrabens in einem Wäldchen auf dem Gebiet des Stadtackers, rund 250 Meter nordöstlich der Holzbrücke, noch heute zu entdecken.


Landwirtschaft und etwas Gewerbe
Die Jahre danach, bis Mitte des 18. Jahrhunderts, verliefen ruhig. Die Bevölkerung lebte hauptsächlich von der Landwirtschaft. Nach und nach fand aber auch das Gewerbe Einzug. Auf einen Schmied, einen Schneider und einem Schuhmacher folgten ein Drechsler und ein Leinweber. Sogar Tabakpfeifen wurden hergestellt. Die Knochenstampfi ist der älteste Betrieb, dessen Gebäude heute noch steht. Im Jahre 1831 erlaubte die Regierung die Errichtung eines Bades, sowie die Bewirtung und Logierung von Gästen. Aus dem ehemaligen Betrieb entstand das "Gasthaus zum alten Bad".


Streifzug kostete Land
Als Strafe für verschiedene Streitigkeiten wurden der Gemeinde Fulenbach im Jahre 1619 ganze 80 Jucharten des Gemeindebanns zugunsten der Gemeinde Boningen ausgeschlagen. Die 80 Jucharten (rund 29 Hektaren) entsprachen einem Zehntel des damaligen Gemeindegebietes. Der Entscheid der Solothurnischen Obrigkeit ist urkundlich festgehalten.


Fulenbach wird zur Einheitsgemeinde
Am 17. Juni 2012 haben die Stimmberechtigten in Fulenbach der Fusion der Bürgergemeinde und der Einwohnergemeinde zugestimmt.


Fulenbach gekürt als schönste Gemeinde im Mittelland
Die Hörer und Hörerinnen des Lokalradio "Radio 32" haben die Gemeinde Fulenbach am 29. September 2023 zur schönsten Gemeinde im Mittelland gekürt.